FAZIT
Tom Frantzen
STEREO-Redakteur
103 recht wenig. Lediglich der Ton, vor allem
der Stereoton, kann Feinschliff vertragen und
ist denn auch Ansatzpunkt der „Tuner", wie
im Testfeld Electrocompaniet.
Um den kleinen Oppo, der als Universalist,
aber eben auch als Heimkinospezialist meist
über Dual-HDMI an A/V-Mehrkanal-Recei-
vern Anschluss finden dürfte, an „normalen"
Anlagen stereotauglich zu machen, schließt
man seine analogen Cinch-Ausgänge Front L
D
er HiFi- und TV-Anlage das Streaming
beizubringen und erste Schritte
in diese neue Form der Medienwie-
dergabe zu tun, geht fraglos elegant
mit einem netzwerkfähigen Blu-ray-
Player, der zudem alle Optionen des
Entertainments via Silberscheibe
bietet.
Steigen wir gegenüber dem letzten
Test eher günstiger Blu-ray-Spieler in
Ausgabe 9/13 einen Schritt höher in
der Qualitätshierarchie, treffen wir
unweigerlich auf die „eierlegenden
Wollmilchsäue"
der
amerika-
nisch-chinesischen Marke Oppo.
Deren Universalspieler, erst für
DVD, dann auch für Blu-ray, fal-
len seit Jahren durch besonders
große Vielseitigkeit und Bild- sowie
Tonqualitäten
zu vergleichsweise
niedrigen Preisen auf und gelten als
Geheimtipp. Allerdings keineswegs
nur bei Anwendern, auch High-
End-Hersteller setzen gern auf
eine Oppo-Basis, um auf dieser
Grundlage ihre eigenen Klang-
philosophien etwa in Form einer
optimierten Ausgangsplatine oder
eines Linearnetzteils zu verwirk-
lichen. Beispielsweise Ayre, Cambridge,
Electrocompaniet, Lexicon oder Primare, um
nur einige zu nennen.
Warum auch das Rad neu erfinden, denn die
Oppo-Geräte - mit eigenem fantastischem
Universallaufwerk und exquisiter Videoverar-
beitung bis hin zu 3D und 4K-Hochrechnung
für entsprechende Beamer und Flat-TVs
- sind nicht nur saugut, sie spielen auch
buchstäblich alles ab. Zu verbessern gibt es
selbst am kleinen, hochaktuellen Oppo BDP-
STEREOs neue
Blu-ray-Edition kam
in den Hörtests
zum Einsatz, um
die klanglichen
Unterschiede
der drei
Kandidaten
auszuloten
Der EC bietet (hinten) die gleichen Anschlüsse wie
die Oppo-103-Basis, plus XLR-Stereo-Ausgänge
Auch das Oppo-Flaggschiff bereitet den analogen
Stereoton von außen sichtbar (links) exquisit auf
Für den Heimkinoanwender zweifellos ein
veritables Komplettpaket: Oppo BDP-103 EU
und Front R an den Verstärker an. Separate
Zweikanal-Tonausgänge sind - im Gegen-
satz zu den beiden ungleichen „Brüdern"
- nicht vorgesehen. Spielt man Mehrka-
nal-Software ab, sollte man das Umschalten
auf „Downmix Stereo/2-channel" im Menü
nicht vergessen.
Die Gehäuseveränderungen merkt
man dem Electrocompaniet an,
denn er wiegt deutlich mehr als
sein Oppo-Pendant. Die klangliche
Magie steckt allerdings offenbar
in der analogen Ausgangsplatine
mit Cinch- und XLR-Ausgängen.
40 Jahre Erfahrung machen sich
doch bemerkbar. Der große Oppo
setzt seinem Bruder in jeder Bezie-
hung noch eins drauf. Man hat
das Gefühl, dass Oppo sich
angesichts der zahlreichen
Veredler der Vorgänger
BDP-93/95 gedacht haben mag: Das können
wir auch selbst! Der Blick unter den Gehäu-
sedeckel beeindruckt denn auch immens.
Wir können letztlich nicht umhin, im Oppo
BDP-105 einen weiteren Preistipp zu entde-
cken. Der größere Oppo dürfte vielen Fans
den Aufpreis mehr als wert sein. Norah Jones
etwa wirkte von CD deutlich seidiger, auch
das Fundament legte zu. Berücksichtigt man,
dass von Electrocompaniet ein 103er-Oppo
erworben, gerupft, neu aufgebaut sowie
dann mechanisch sowie audiotechnisch
aufgewertet und verfeinert wird, ist
auch der nochmalige Aufschlag für
den EMP-3 zu rechtfertigen. Denn er
klingt eben wie ein Electrocompaniet
und eilt seiner Ausgangsbasis damit
audiophil auf und davon. Deutlich
mehr Temperament, Farbe, Kraft und
Eleganz ist seinem Spiel zu entnehmen.
Dagegen wirkt der kleine Oppo klang-
lich durchaus ein wenig blutleer
und schwachbrüstig Aber da
gibt es nun eben auch noch den
großen Oppo.
..
Er legt sowohl für den Heimki-
no-Enthusiasten als auch den
anspruchsvollen
Klanglieb-
haber tonal merklich zu und
platziert sich im STEREO-Hör-
raum zwischen seinem Bruder und
seinem norwegischen Halbbruder,
allerdings mit CD/SACD/BR im
Stereobetrieb deutlich näher
an Letzterem. Als Blu-ray-
und
Medien-Zentrale, die
eher
an
Flat-TV,
Beamer
und
Mehrkanal-Receiver
angeschlossen wird, dürfte
den allermeisten der Oppo
BDT-103 mehr als genügen.
Der Electrocompaniet, der
den 103er-Oppo samt - bis
auf die Frontbuchsen - aller
Möglichkeiten beinhaltet, ist
zusätzlich als Stereo-Spe-
zialist
anzusehen.
Die
Universalwaffe für A/V ist
zweifellos der Oppo 105.
Dennoch fährt selbst der
Anspruchsvolle auch mit
einem 103 plus D/A-Wandler
gut. Keine leichte Wahl.
Allen drei Playern liegt ein WLAN-
Adapter sowie eine bis auf das Logo
identische Fernbedienung bei
2/2014 STEREO 33
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